Die Installation Unheilbar lebendig der Künstlerin Longina Poterek-Krenz aus Poznań besteht aus neun Bettlaken. Sie sind mit Applikationstechnik bestickt und stellen eine Frau in neun Phasen ihrer Lebensentwicklung dar. Von einem jun-gen und naiven Mädchen, das heranreiſt und die Frau in sich entdeckt, sowie ihre unheilbar lebendige Natur: von einer verliebten Frau bis zu einer Frau, die Leben gibt - einer Mutter. Neun Phasen, wie die neun Monate einer Schwangerschaſt, sind ein Loblied auf die Weiblichkeit und (un)veränderliche Natur. Ein Bettlaken ist ein sehr intimes Material und gleichzeitig eine Geschichte, mit der sich fast jedes Mädchen identifizieren konnte, verleiht der Arbeit Vitalität und Universalität.

Das Werk entstand 1988 und wurde während der ersten Ausstellung von der Künstlerin um ein weiteres Element ergänzt - eine Puppe der 12-jährigen Tochter Anna Krenz.

Dreißig Jahre später werden die Werke wieder einander gegenübergestellt, aber diesmal sind Annas Werke Banner, die von polnischen Aktivistinnen in Berlin bei Protesten für die Frauenrechte entworfen und verwendet wurden. Banner auf Spitzen und Vorhängen, Damenmaterialien, die die Intimität verbergen, aber auch die Welt durch das Prisma der Frauen zeigen. Die einzige Farbe, die erscheint, ist Rot, das Blut symbolisiert, aber auch in Kombination mit Weiß bildet es die polnische Flagge.

So treten Mutter und Tochter in einen neuen Dialog und sprechen beide auf sehr unterschiedliche Weise über die Weiblichkeit.

Longina Poterek-Krenz’s piece Incurably Alive consists of 9 embroidered bed sheets presenting 9 phases in a woman’s life. First there is the young inexperienced girl, growing up and discovering the woman inside her as well as her own incurably lively nature, then the woman in love and finally the woman / mother, who herself gives life. Nine developmental phases like the nine months of pregnancy hail womanhood and the un/changing nature. The bed sheets – a most intimate material for everybody – in combination with the story to which more or less any woman can relate lend the piece universal vitality.

The work was completed on its first show in 1988 by a doll made by her then 12-year-old daughter Anna.

Thirty years later Anna’s contributions are banners used and designed during the protests of Polish women activists in Berlin. Banners made out of lace and curtains – female fabrics – that cover up intimacy while at the same time showing the world through a female perspective. They are all held in red tones, symbolizing blood but also – in combination with white – the Polish national flag.

Today again, mother and daughter create a dialogue, both telling of womanhood, but in completely different ways.